Warum Shampoo Bars?

Mit meiner ersten selbst hergestellten Haarseife bin ich nicht richtig zurecht gekommen. Ich habe gelesen, dass die Umstellung von industriell produzierten Haarpflegeprodukten auf Haarseife einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Geduld ist leider nicht immer meine Stärke und so habe ich nach Alternativen gesucht, um mir mein Shampoo selber machen zu können.

Dabei bin ich auf sogenannte Shampoo Bars gestoßen – jetzt fragen sich sicher einige was ist der Unterschied zwischen einer Haarseife und einem Shampoo Bar. Beim Herstellen einer Haarseife werden feste Fette und Öle mit Hilfe von Lauge verseift. Je nach Lust und Laune kann man beliebige Zusatzstoffe in die Seife einarbeiten, so zum Beispiel gemahlene Brennnesseln und die Seife durch Auswahl der entsprechenden Fette und Öle genau auf den eigenen Haartyp abstimmen.

Die Herstellung von Shampoo Bars geht wesentlich schneller als die Produktion einer Haarseife und man muss nicht mit Lauge hantieren, das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Die Zutatenliste ist überschaubar. Wesentliche Bestandteile sind ein Tensid, das ist eine waschaktive Substanz, Maisstärke und ein Fett/Öl. Zusätzlich kann man noch Kräuter oder ätherische Öle einarbeiten.

Die Herstellung

Nachdem man alle Zutaten parat hat (siehe Rezept im Bild oberhalb) kann es auch schon losgehen. 

Ein wichtiger Hinweis: man sollte unbedingt einen Atemschutz und Handschuhe tragen, das das SCI (Tensid) zu Reizungen der Atemwege und der Haut führen kann.

1. Alle Rohstoffe sorgfältig abwiegen.

2. Die Maisstärke und das Tensid mischen – Achtung! es staubt sehr.

3. Die Sheabutter vorsichtig schmelzen und ein bisschen auskühlen lassen. Das Macadamianussöl und das Lavendel- und Rosmarienöl zu der geschmolzenen Scheabutter tropfen.

4. Die Öle zu dem Gemisch aus Tensid und Maisstärke leeren.

5. Solange kneten bis ein glatter „Teig“ entsteht. Gegebenenfalls noch etwas geschmolzene Sheabutter oder Macadamianussöl hinzufügen, wenn die Konsistenz zu bröselig ist.

6. Den „Teig“ entweder in Formen einfüllen und gut festdrücken oder einfach mit der Hand formen.

7. Aushärten bzw. trocknen lassen und dann kann der Shampoo Bar auch schon verwendet werden (sollte am nächsten Tag soweit sein).

Die Verwendung

Die Verwendung des Shampoo Bars ist ähnlich einer Haarseife. Man macht die Haare nass und reibt mit dem Shampoo Bar in kreisenden Bewegungen über den Kopf bis genügend Schaum entstanden ist, gut einmassieren und danach ausspülen wie man es auch bei industriell hergestelltem Shampoo macht.

Meine Erfahrungen

Seit ich mit den Shampoo Bars meine Haare wasche muss ich viel seltener die Haare waschen und ich habe den Eindruck, dass sie sich weich und gut gepflegt anfühlen.

Einen Nachteil haben die Shampoo Bars für mich. Die Welt der Tenside ist für mich nicht hundertprozentig durchschaubar. Es gibt sehr viele verschiedene – natürliche und synthetische – und ich habe mir sehr schwer getan mich für eines zu entscheiden. Schlussendlich habe ich mich für SCI, Sodium Cocoyl Isethionate, entschieden von dem ich gelesen habe, dass es ein mildes Tensid ist und zumindest nicht auf Palmölbasis hergestellt wird. Es wird auf Kokosölbasis hergestellt, ob das nun besser als Palmöl ist, da scheiden sich die Geister. Regionale Rohstoffe wären natürlich optimal. Klar, da hätte ich auch die Sheabutter und das Macadamianussöl nicht verwenden dürfen. In den meisten Rezepten, die man im Internet und auch in der Literatur findet, kommen exotische Fette vor – angefangen von Kokosfett, über Sheabutter, Kakaobutter und viele andere.

Meine Deocreme mache ich statt aus Kokosöl mittlerweile aus italienischer Olivenbutter und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Bei meinen Seifen und eben beim Shampoo Bar habe ich noch die exotischen Vertreter im Einsatz, aber auch da möchte ich ein bisschen recherchieren und experimentieren, um auf auf regionale Produkte umzusteigen.

Viel Spaß beim Nachmachen wünscht dir,